
5. Nacht der Lichtkunst: Unna strahlt gleich doppelt hell
Lichtkunstwerke tauchten Unna und die anderen Teilnehmerstädte in fremdartige und inspirierende Lichter. Ohne Corona wäre sicherlich noch etwas mehr möglich gewesen, aber auch so gab es viel zu entdecken und zu erleben und zahlreiche Kunstinteressierte machten sich auf, um Unna und die anderen Teilnehmerorte des Projekts „Hellweg – ein Lichtweg“ zu erkunden.
Faszination Licht – eine Kunstform mit Strahlkraft
Los ging das Fest der Lichtkunst bereits am Freitagabend mit der Eröffnung der Jubiläumsausstellung „Faszination Licht“ im Lichtkunstzentrum. Als „ein wunderbares Beispiel dafür, was möglich ist, wenn sich Menschen zusammenfinden, die engagiert zusammenarbeiten, um ein großes gemeinsames Ziel zu realisieren“, bezeichnete Bürgermeister Dirk Wigant das Zentrum für Lichtkunst. Es besäße eine „Strahlkraft und eben auch die Faszination, die weit über unsere Region hinausgeht.“
Die Sonderausstellung, die sich das Museum zur Feier selbst zum Geschenk machte, hat es in sich. Die drei raumgreifenden Objekte faszinierten das Vernissage-Publikum. „Plane Scape“, ein begehbarer Wald aus tausenden beleuchteten Gummifäden war bereits zum 10-jährigen Jubiläum des Museums hier ausgestellt worden.
Olivier Ratsis „Spectrum“ fasziniert durch farbige Lichtrahmen, die im Raum zu schweben scheinen. Doch der ungeschlagene Favorit des Publikums war „Chaos Incarnate“ von Adela Andea. Die U.S.-amerikanische Künstlerin schuf im Keller der Lindenbrauerei eine Art neon- und regenbogenfarbenes Korallenriff, das die Betrachter in ganz andere Welten eintauchen ließ.

Dutch [de]Light verbindet die Hellweg-Region zu einem Kunstwerk
Zum Gesamtkunstwerk wurde die Stadt und die Hellweg Region durch die Objekte im Öffentlichen Raum. In Unna sollten diese, anlässlich des Jubiläums, auch immer mit einem bereits existierenden Kunstwerg in Dialog treten.
Auf dem Lindenplatz, vor dem Zentrum für Information und Bildung geschah dies durch Künstler Herman Lamers, der hier seinen „IBM Typewriter Ball“ präsentierte. Die Kugel aus etlichen Leuchtstoffbuchstaben war nicht nur eine Hommage an die letzte Innovation der mechanischen Schreibmaschine, den Kugelkopf. „Eine Kugel voller Buchstaben, mit der lässt sich die ganze Welt beschreiben“, so Künstler Lamers. Zudem trat die Leuchtkugel in Dialog mit der „Fibonacci Reihe“ von Mario Merz am Schornstein der Brauerei. Hier begegneten sich mittelalterliche Mathematik und neuzeitliche Innovation und die „Iglu-Form“ der Kugel nahm Bezug auf Merz, der in seinem Werk häufig diese Form verwendete.

Mit dem ausschließlich durch niederländische Künstler gestalteten Rundgang „Dutch [de]Light“ wurde konnten sich einheimische und Besucher aus ganz Deutschland die Bedeutung der Lichtkunst in Unna erschließen.
Begehbare Projektionen und sich verändernde Lichtwege
So gab es etwa auf dem Kirchplatz eine begehbare Projektion dreidimensionaler Objekte von Femke Schaap zu entdecken. Auf dem Platz der Kulturen nutzte Philip Vermeulen Turrells „Third Breath“ als Projektionsfläche für eine Kinetische Installation und die Künstlergruppe „Children of Light“ verwandelten den Parkplatz vor dem Hellwegmuseum in einen, sich immer verändernden Lichtweg. Viele Künstler der insgesamt 10 Installationen waren auch anwesend, um mit den Besuchern über ihre Werke zu sprechen.

Darüber hinaus verbanden Bustouren Unna mit den anderen teilnehmenden Städten und Gemeinden der Nacht der Lichtkunst, wie Ahlen, Hamm, Lünen, Bergkamen, Bönen, Fröndenberg Soest und Lippstadt, und den Werken dort. 20 Jahre nach der Eröffnung des des Lichtkunstzentrums scheint die „Faszination Licht“ in der Region also ungebrochen groß.